Benz, Eduard (1842–1929)

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Benz, Eduard (1842–1929)

Portrait von Benz, Eduard (1842–1929)
Portrait von Eduard Benz, undatierte Aufnahme

Vor­name: Eduard
Nach­name: Benz
Allianz­name: Wettstein
Ge­schlecht: männlich
Geburts­datum: 15. Juni 1842
Geburts­ort: Wülflingen
Todes­datum: 8. März 1929
Todes­ort: Hinwil
Beruf: Primarlehrer
Nachlass: Archiv Ortsgeschichte Hinwil

Eduard Benz (geb. 15. Juni 1842 in Wülflingen; gest. 8. März 1929 in Hinwil). Eduard Benz war während 47 Jahren Lehrer in Wernetshausen und betätigte sich als Naturforscher und Autor.



Leben

1842 Eduard Benz wird als jüngstes von acht Geschwistern in Wülflingen (heute ein Stadtteil von Winterthur) geboren. Bald darauf verstirbt sein Vater.[1]

1843 In seinem ersten Lebensjahr erkrankt Eduard Benz an Kinderlähmung. Als Folge davon bleiben seine rechte Hand und sein linker Fuss verkümmert.[1]

1859 Während dreieinhalb Jahren erhält er am Seminar Küsnacht seine Lehrerausbildung.[2]

1862 Eduard Benz wirkt für drei Jahre an der Schule Adlikon bei Regensdorf ZH.[2]

1865 Am 30. November tritt Eduard Benz seine Stelle als Lehrer in Wernetshausen an.[2] Die Besuchs-Kommission habe lange gezögert, ob sie einen so kränklichen, schwachen Lehrer berufen solle, erzählt er später.[3]

1869 Am 27. September heiraten Eduard Benz und Margaretha Wettstein aus der Platte-Fägswil. Das Paar hat zwei Töchter.[2]

1879 Die Mutter von Eduard Benz (sie lebt auch im Schulhaus Wernetshausen) verstirbt.[2]

1901 Margaretha Benz-Wettstein verstirbt nach langer Krankheit.[2]

1912 Nach 47 Jahren in Wernetshausen und insgesamt 50 Jahren als Lehrer tritt Eduard Benz am 31. Oktober 1912 in den Ruhestand.[2]

1912 Nach seinem Rücktritt wohnt Eduard Benz bei seiner Tochter Ida Knecht-Benz und ihrem Ehemann Rudolf Knecht in Hinwil in der Salzwaage.[4]

1922 Bei der Buchdruckerei Hess in Wald wird eine zweiteilige Broschüre gedruckt: Geologische Bildung unseres Oberlandes und Die Pflanzenwelt unseres Oberlandes.

Bis ins hohe Alter besorgt er die Regenstation Hinwil und liest bis kurz vor seinem Tod dreimal am Tag die Temperatur ab.[1]

1929 Das zweite Jahrheft der Antiquarischen Gesellschaft Hinwil enthält einen Nachruf auf Eduard Benz, geschrieben von Dekan Alfred Bär. [2]

Wirken

«Wer Eduard Benz nicht kannte, hielt das Männchen nicht für das, was es war. [...] Aber Gott machte seine Kraft in diesem Schwachen mächtig [...] er liess ihn einen ausgezeichneten Schulmann werden. Drei Generationen hat die Schulwacht Wernetshausen zu ihm geschickt und Vater Benz kannte sein Völkchen bis in alle Tiefen seiner Seele. [...] Er selber kannte seine Umwelt durch und durch, aber er wurde nie müde, sie immer und immer wieder zu studieren. Nachdem er die Pflanzenwelt des Oberlandes aufs Gründlichste studiert hatte, fing er an, die geologischen Bedingungen hierfür zu untersuchen. Unermüdlich durchforschte er Berg und Tal, bestimmte er Pflanzen und Gesteine. Er drang auch in die Geheimnisse der Geschichte ein. [...] Dem grossen Naturfreund und Kenner des Zürcher Oberlandes gehört ein Denkmal, und wenn es nur eine bescheidene Tafel droben am Zwölfistein wäre.»[5]

«Wer zu ihm in die Schulstube trat, der musste sich wundern, wie der kleine Mann, der bloss mit seiner Linken auf die Wandtafel und aufs Papier schreiben konnte, seine oft 60 und mehr Schüler in der Hand hatte. Die Disziplin gab ihm fast gar nichts zu schaffen, obschon er doch körperlich schwächer war als viele seiner Schüler. Da bekam man einen Begriff vom Geheimnis der Autorität der geistigen Persönlichkeit.»[2]

«Wer von den älteren Leuten hätte unseren lieben Freund nicht gesehen mit der unzertrennlichen Botanisierbüchse an der Seite? Seine botanischen Kenntnisse waren bewundernswert.»[3]

«Man muss sich manchmal wundern, wie es ihm möglich war, überall hinzukommen, ihm, dem jeder Schritt noch einmal so mühsam war als uns andern. Kein Berg war ihm zu hoch, kein Tobel zu tief, kein Ried zu nass auf seinen Entdeckerfahrten.»[2]

Fotos

Bilder zu «Benz, Eduard (1842–1929)»:

Siehe auch

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Hinwil

  • Jahrheft 1929 Antiquarische Gesellschaft Hinwil
  • Herbar des Bachtelgebietes von Eduard Benz in drei Schachteln
  • Fotoportrait gerahmt

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Pfenninger, Max (1967): 1100 Jahre Wernetshausen, 250 Jahre Schule Wernetshausen. Festschrift. Wetzikon. Seiten 22 und 23.
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 Baer, Alfred: (1929): Nachruf auf Eduard Benz. In: Antiquarische Gesellschaft Hinwil. Zweites Jahrheft 1929. Seiten 27–30. (Vorhanden im Archiv Ortsgeschichte Hinwil)
  3. 3,0 3,1 Ohne Autorenangabe (1929): Zeitungsartikel (Einges.) in der Jahreschronik Hinwil von 1929 zum Tod von Eduard Benz.
  4. Undatierter Brief von Robert Rüegg-Forster an Kurt Ruf. Personendossier von Eduard Benz im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  5. Glaettli, Karl Werner (undatiert): Eduard Benz 1865–1912 Lehrer in Wernetshausen. Abschrift eines Textes im Personendossier von Eduard Benz im Archiv Ortsgeschichte Hinwil. 1 Seite.
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