Uerikon-Bauma-Bahn UeBB

Die Uerikon-Bauma-Bahn, abgekürzt UeBB, war eine Eisenbahngesellschaft, welche zwischen 1901 und 1948 eine Bahnstrecke von 25,2 km zwischen Bauma im Tösstal und Uerikon (Stäfa) am Zürichsee betrieb. Die Strecke war als Teil einer Nord-Süd-Verbindung vom Bodensee zur Gotthardbahn geplant.
Chronologie
1895 Am 23. Januar stellt Adolf Guyer–Zeller im Restaurant Löwen in Bubikon seine Idee einer Transversalbahn vor. Die Strecke ist sowohl für den Güterverkehr, als auch als Verbindung zwischen bestehenden Linien geplant. Die an diesem Tag anwesenden Gemeindevertreter stellen sich begeistert hinter das Projekt und sichern Beiträge für das nötige erste Drittel von 2.4 Millionen Franken zu. Das zweite Drittel soll der Kanton Zürich übernehmen und das letzte Drittel die Nordostbahn.[1]
1899 Der Bundesrat genehmigt am 21. Januar das Bauprojekt und bereits am 5. Juni erfolgt der Baustart. Bevor der Bahnbau beginnt, stirbt Adolf Guyer–Zeller am 3. April an einem Herzleiden.[1]
1901 Am 30. Mai wird die Uerikon-Bauma-Bahn UeBB, im Volksmund Überbeibahn genannt, feierlich eingeweiht und eröffnet. Die UeBB muss auf starken Druck des Verwaltungsrates eine Betriebsgemeinschaft mit der Tösstalbahn eingehen.[1]
1905 Die unsichere finanzielle Lage führt zum Bruch mit der Tösstalbahn, die Betriebsgemeinschaft wird aufgelöst. Nun kümmert sich die UeBB selbst um den Betrieb und Unterhalt. Sie setzt auf rigorosen Sparkurs.[1]
1914 bis 1918 Der Erste Weltkrieg und die Nachkriegsjahre sind geprägt von reduziertem Fahrbetrieb und grossen finanziellen Einbussen.[1]
1932 bis 1939 Trotz zweimaligen Finanzspritzen von Bund, Kanton und Bahngemeinden schliesst keine Rechnung der UeBB gewinnbringend ab.[1]
1946 Nach einer kantonalen Volksabstimmung, in der Reorganisationen der Oberländer Bahngesellschaften (Uerikon-Bauma-Bahn, der Uster-Oetwil Bahn und der Wetzikon-Meilen Bahn) beschlossen werden, übernehmen die neu gegründeten Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland VZO mit ihren Bussen die stillgelegten Bahnlinien.[1]
1947 Der Abschnitt Hinwil–Bauma wird am 9. Oktober als letzte Privatbahn verstaatlicht und geht nach der Elektrifizierung, bezahlt durch die UeBB, an die Schweizerischen Bundesbahnen SBB über.[1]
1948 Der Betrieb der UeBB wird beendet und die Bahngesellschaft geht in Liquidation, diese wird 1950 abgeschlossen. Die Schienen zwischen Uerikon und Wolfhausen sowie Hinwil und Bubikon werden abgebrochen.[1]
Bis 1969 verkehren Personenzüge der SBB zwischen Hinwil und Bauma. Danach weicht die Strecke dem Busbetrieb.[1]
1978 Der Streckenabschnitt zwischen Hinwil und Bauma wird mit der Museums-Dampfbahn vom Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland DVZO an Wochenenden in den Sommermonaten befahren. Das Industriegleis zwischen Wolfhausen und Bubikon bleibt erhalten.[1]
2008 Das Ortsmuseum Hinwil widmet der UeBB eine Sonderausstellung.
Siehe auch
Weblinks
- https://dvzo.ch Aufgerufen am 3.11.2025
- https://eingestellte-bahnen.ch/uerikon-bauma-bahn-uebb Aufgerufen am 3.11.2025
Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte
- Dossier Uerikon-Bauma-Bahn UeBB
- Unterlagen zur Sonderausstellung 2008