Füdlitrucke (Holzschlitten)
Pressetext: «Uf de Füdlitrucke d Strass abe chessle!»
Wer heute von einem Füdlibob spricht, meint oft einen Schneerutscher: Man fasst den Handgriff, setzt sich auf den Teller und gleitet damit einen Schneehang hinunter.
Weniger für die verschneite Wiese und mehr für Schnee und Eis auf einer Strasse eigneten sich die Füdlitrucke. Von diesen speziellen Schlitten aus dem 19. Jahrhundert besitzt das Ortsmuseum Hinwil mehrere Ausführungen. Alle weisen zwei senkrechte Seitenwände auf, die mit eisernen Kufen beschlagen sind. Das waagrechte Sitzbrett in der Mitte bietet Platz für ein Hinterteil und davon rührt wohl der Name.
Versehen sind die Gefährte mit Metallringen, die während der Fahrt aneinander schlagen und Lärm verursachen. Ob daher der Name Chesslerschlitte stammt, den die Geräte auch tragen? Oder war das der Familienname ihres Erfinders?
Das hellste und jüngste Modell stammt aus der ehemaligen Schreinerei Laudan an der Zürichstrasse und war ein Preis am Hinwiler Marsch. Dieser Anlass wurde jeweils von einer Gruppe von Mitarbeitenden der Firma Ferag organisiert und bildete einen Fixpunkt unter den jährlichen Anlässen in der Gemeinde.
Bestimmt war es nicht leicht, eine Trucke zu lenken. In Hamburg-Blankenese wagen sich Mutige noch heute auf solchen kistenförmigen Schlitten, Kreek genannt, eine Eisbahn hinab und steuern dabei mit einer langen Holzlatte (siehe Weblinks).
(Text von Mark Plüss, erschienen in der Zeitungsbeilage Regio im November 2025)
Siehe auch
- Objekt:Holzschlitten "Füdlitrucke"
- Objekt:Brettkufenschlitten (Füdlitrucke)
- Objekt:Brettkufenschlitten mit Rosetten (Füdlitrucke)
- Objekt:Hiwiler Füdlitrucke (Holzschlitten)
Fotos
Weblinks
Kreek Rodelschlitten (Wikipedia), aufgerufen am 8. Dezember 2025