Köng, Elisabeth (1921–2019)

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Köng, Elisabeth (1921–2019)

Portrait von Köng, Elisabeth (1921–2019)
Portrait von Köng, Elisabeth (1921–2019)

Vor­name: Elisabeth
Nach­name: Köng
Ge­schlecht: weiblich
Geburts­datum: 21. April 1921
Geburts­ort: Zürich
Todes­datum: 8. April 2019
Beruf: Ärztin, Kinderärztin
Amt: 1963–1982 leitende Ärztin des ambulanten Zentrums für cerebrale Bewegungsstörungen am Inselspital Bern
Religion: evangelisch-reformiert

Elisabeth Köng (geb. 21. April 1921 in Zürich; gest. 8. April 2019). Elisabeth Köng aus Hinwil war als Ärztin und Kinderärztin eine Pionierin auf dem Gebiet der Behandlung von Kindern mit Cerebral Parese. Ihr Wirken erfuhr weltweite Anerkennung.



Leben und Wirken

1921 wird Elisabeth Köng in Zürich geboren und wächst in Hinwil auf, wo ihr Vater Gemeideschreiber ist. Die Sonntagsausflüge auf den Bachtel wecken in ihr schon früh die Freude am Wandern.[1]

1937–1946 Nach der obligatorischen Schulzeit besucht Elisabeth ein sportlich orientiertes Gymnasium in Appenzell und absolviert nach der Matura das Medizinstudium an der Universität Zürich. Während des Krieges leistet sie Landdienst in verschiedenen Bauernfamilien. Bei einem Einsatz in Graubünden erfährt sie, dass die Leute für ärztliche Hilfe mit den kranken Kindern bis nach Chur fahren müssen. Sie nimmt sich vor, Kinderärztin im Engadin zu werden.[2]

1946 Elsbeth Köng (sie benutzt diesen Vornamen) doktoriert an der Universität Zürich mit einer Dissertation zu primordialem Zwergwuchs.[3]

1950–1955 An der Universitätskinderklinik Zürich bildet sich Elsbeth Köng weiter zur Fachärztin für Pädiatrie. Während diesen Jahren beginnt sie, Sprechstunden für Kinder mit Bewegungsstörungen anzubieten.[2]

1955 Nach ihrer Spezialisierung errichtet sie im Kinderspital Zürich eine Beratungs- und Behandlungsstelle für zerebral gelähmte Kinder. Es ist die erste dieser Art und weil die Nachfrage gross ist, wird daraus bald ein schweizweites Netzwerk. Im Inselspital Bern wird im Oktober des gleichen Jahres ebenfalls eine Beratungsstelle eröffnet. Elsbeth Köng übernimmt die ärztliche Betreuung gleich selbst und übersiedelt dazu nach Bern. Als reisende Ärztin schafft sie an mehreren Orten in der Schweiz Abklärungs- und Beratungsstellen für Kinder mit zerebralen Bewegungsstörungen.[2]

Elsbeth Köng sucht stetig weiter nach den bestmöglichen Therapieformen für die ihr am Herzen liegenden Kinder. In England wird sie bei Berta Bobath fündig. Sie bringt nicht nur die Bobath-Therapie in die Schweiz, sondern auch gleich die Physiotherapeutin Mary B. Quinton. Die beiden Frauen ergänzen sich ideal, was zu einer 42 Jahre dauernden Zusammenarbeit führt.[4]

Würdigung

1963–1982 war Elsbeth Köng leitende Ärztin des ambulanten Zentrums für cerebrale Bewegungsstörungen am Inselspital in Bern. Zusammen mit Mary B. Quinton leistete sie Pionierarbeit und wurde aus aller Welt besucht. In unzähligen Weiterbildungen für Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegefachkräfte und Eltern gaben die beiden unermüdlich ihr Wissen weiter.[5]

Elsbeth Köng war ihrer Berufung auch nach der Pensionierung treu. Sie blieb international tätig und ihr Werk fand grosse Beachtung. Sie wurde vielfach geehrt, unter anderem mit der Ehrendoktorwürde der Universität Bern im Jahre 1992. Bis ins hohe Alter war sie aktiv. [4]

Aus dem Vorsatz, Kinderärztin im Engadin zu werden, wurde also nichts. Aber der Bergwelt blieb Elsbeth Köng herzlich verbunden. In der Freizeit unternahm sie, längst Mitglied im Schweizerischen Alpenclub (SAC), Ski- und Bergtouren und erstieg nicht nur den Kilimandscharo, sondern auch manchen Viertausender.[1]

Sie schrieb selber: «Ich hatte immer grosse Freude an der Natur, besonders am Wandern, Bergsteigen und Skifahren. Das war ein guter Ausgleich zur Arbeit. Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in den Ländern, in denen ich beruflich tätig war, kam ich oftmals dazu. In der Tatra, in Slowenien, in Mexiko und an vielen Orten der Welt konnte ich Touren machen und viel Schönes sehen.»[2]

Elsbeth Köng war stets mit der Heimat Hinwil verbunden, obwohl sie seit den 1950er Jahren in Muri bei Bern lebte.

Ihre Abdankung fand am 30. April 2019 in der reformierten Kirche Hinwil, eine spätere Würdigung und Gedenkfeier in Muri bei Bern statt.

Fotos

Bilder zu «Köng, Elisabeth (1921–2019)»:

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte Hinwil

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Zürcher Oberländer vom 20.4.2001 von Ruth Siegrist: Als Kinderärztin eine Pionierin: Zum 80. Geburtstag von Dr.med Dr.h.c. Elsbeth Köng (vorhanden im Personendossier Elisabeth Köng im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Elisabeth Köng, Lebenswerk-Erinnerungen-Dokumente, herausgegeben 2005 von der schweizerischen Stiftung für das cerebral gelähmte Kind. Buch vorhanden im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  3. Ein Fall von primordialem Zwergwuchs; Inaugural-Dissertation vorgelegt von Elsbeth Köng von Hinwil. Ein Exemplar vorhanden im Personendossier von Elisabeth Köng im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  4. 4,0 4,1 Ausgabe 2/2008 von "Merci", dem Informationsblatt der Stiftung für das cerebral gelähmte Kind. Artikel zu Ehren der Verleihung des Cerebralpreises 2008 an Elisabeth Köng, vorhanden im Personendossier Elisabeth Köng im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  5. Nachruf auf Elisabeth Köng im Informationsblatt 11/2019 der Stiftung Cerebral, vorhanden im Personendossier Elisabeth Köng im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
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