Stutz, Jakob (1801–1877)
Stutz, Jakob (1801–1877)
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Vorname: | Jakob |
Nachname: | Stutz |
Geschlecht: | männlich |
Abweichende Namensform: | Peregrinus |
Geburtsdatum: | 27. November 1801 |
Geburtsort: | Isikon bei Hittnau |
Todesdatum: | 14. Mai 1877 |
Todesort: | Bettswil bei Bäretswil |
Beruf: | Lehrer, Dichter |
Religion: | evangelisch-reformiert |
Friedhof: | Bäretswil |
VIAF: Kennung des Eintrags zur Person im „Virtual International Authority File (VIAF)“. | 69722618 |
HLS: Kennung des Eintrags zur Person im „Historischen Lexikon der Schweiz (HLS)“. | 012335 |
GND: Kennung des Eintrags zur Person in der „Gemeinsamen Normdatei (GND)“. | 118619772 |
Wikidata: Kennung des Eintrags zur Person bei „Wikidata“. | Q117880 |
Jakob Stutz (geb. 27. November 1801 in Isikon bei Hittnau; gest. 14. Mai 1877 in Bettswil bei Bäretswil). Jakob Stutz ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts im Zürcher Oberland und gilt als «Zürcher Oberländer Volksdichter». Von 1861 bis 1862 wirkte er als Hauslehrer auf dem Bachtelgipfel.
Leben
1801 Geburt in Isikon bei Hittnau. Hier besucht er auch die Volkschule, die er selbst als dürftig beschreibt.[1]
1819 Stutz arbeitet als Weber in Blitterswil und Sternenberg sowie als Hauslehrer in Wila im Tössbergland und besucht wiederholt die Stadt Zürich. Daneben entstehen die ersten Gedichte.[2]
1827 In der Blinden- und Taubstummenschule Zürich ist Stutz als Unterlehrer tätig. Hier entstehen die Gemälde aus dem Volksleben.[3]
1836 Stutz unterrichtet als Lehrer in der Taubstummenanstalt Schwellbrunn, wo er neben Prosa und Gedichten auch Theaterstücke verfasst. Wegen Sittlichkeitsvergehen gegen Schüler muss Stutz die Anstalt 1842 verlassen.[4]
1842 In der Matt bei Sternenberg errichtet Stutz seine «Jakobszelle» und gründet in der Tradition der Romantik und des Biedermeier den «Veilchenbund». Dort schart er junge Dichter wie Jakob und Heinrich Senn oder Johann Ulrich Furrer um sich und steht mit Salomon Tobler im Austausch. Hier entsteht sein Hauptwerk, die autobiografische Prosaerzählung Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben.[5]
1856 Wegen erneuter Sittlichkeitsvergehen wird Stutz für drei Jahre des Kantons verwiesen. Er lebt im Oberholz, in Gommiswald und in Ernetswil-Neubad, stets nahe seiner Heimat, dem Tössbergland. Sein Einkommen erwirtschaftet er als Wirtsknecht und Verfasser von Volkstheatern.[6]

1861–1862 Stutz besucht am 14. Oktober erstmals den Bachtel, der in dieser Zeit zunehmend zu einer touristischen Destination wird, und hält sich mehrere Tage im Gasthaus Bachtel-Kulm auf. Dort tritt er schliesslich am 29. Oktober seine Stelle als Hauslehrer bei der Wirtsfamilie Ryf an. Nach einem Jahr am 15. Oktober 1862 gibt er diese Stelle wieder auf: Zu zerstritten sei das Wirtsehepaar und zu unfolgsam seien die Kinder.[7]
- Zitat: «Viel liegt mit der Bachtel im Sinn, wo ich Wohnung und Arbeit fände... mein Gott, zeige mir doch den Weg, wohin ich gehen soll. Leite mich du nach deinem Rath!»[8]
1862 Wechselnde Stellen in Maseltrangen, Bilten, Kempraten und Rapperswil.[9]
1867 Stutz lässt sich in Bettswil bei Bäretswil bei seiner Nichte nieder, und verdient sein Geld als Regisseur von Volkstheatern. Von dort aus besucht er nach Jahren erstmals wieder den Bachtel.[10]
1877 Tod in Bettswil.[11]
Hauptwerke
- Gemälde aus dem Volksleben, nach der Natur aufgenommen und getreu dargestellt in gereimten Gesprächen Zürcherischer Mundart. 6 Bände. Zürich 1831–1853.
- Briefe und Lieder aus dem Volksleben. St. Gallen, 1939.
- Vaterländische Schauspiele zur Feier von Volks- und Jugendfesten für Kinder und Erwachsene im Freien aufzuführen. St. Gallen 1842.
- Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben. Als Beitrag zu näherer Kenntnis des Volkes. 5 Bände. Pfäffikon 1853–1855.
- Allerlei, oder: Tagebuch eines Einsamen. Handschrift 1841–1870. (Original in der Zentralbibliothek Zürich)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 91.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 91.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 93.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 93–94.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 94–95.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 95–96.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 96.
- ↑ Stutz, Jakob: Allerlei, zit. nach: Zollinger, Jakob: Auf den Spuren von Jakob Stutz. Wetzikon 1977, Tafel 44.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 97–98.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, S. 98.
- ↑ Zollinger, Jakob: Jakob Stutz. Lebensstationen, in: Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen. Pfäffikon / Wetzikon 2001, 98.