Viehschauen in Hinwil bis 1974
1891 Am 13. September gründen 68 Bauern in der Wirtschaft des Alfred Graf in Hinwil die Viehzuchtgenossenschaft. Erster Präsident wird J. H. Heusser aus dem Rotenstein und G. Müdespacher aus Hinwil wird Aktuar. Den Stand der Zucht anzuheben und gemeinsam Stiere zu halten sind die Ziele der Genossenschaft. Diese Stiere stehen in der Arbeitskolonie Ringwil und deren Verwalter prägen die Genossenschaft während Jahrzehnten. [1]

1900 Viehschau am 26. September mit teilnehmenden Züchtern aus der weiteren Region. Es werden auch Prämien für Ziegenböcke vergeben. [2]
1925 250 Männer erscheinen zur Gemeindeversammlung vom Sonntag, 8. März. Die Veranstalter der Bezirksviehausstellung und der Gewerbeverein unterstützen das Vorhaben, für einen Gemeindeplatz Grundstücke in der Ortsmitte zu erwerben. Dorfarzt Walter Amstad (1879–1972), gleichzeitig Präsident der Sekundarschulpflege, votiert dagegen. Während man von den Schulen stets Sparsamkeit fordere, gebe man hier unnötig Geld aus. Dorf- und Bahnhofplatz seien weiterhin gut genug für die Viehschau und ein Chilbiplatz sei auch nicht nötig. Ausserdem sei mit hohen Folgekosten zu rechnen. Die Befürworter setzen sich mit 170 Stimmen durch. [3]
1925 Am 21. September findet die Bezirksviehausstellung auf dem neuen Gemeindeplatz statt (siehe Foto unten). [4] Eine Woche später hält der Ortschronist fest: «27. Sept. Kirchweihfest auf dem neuen Gemeindeplatz, der aber in Folge anhaltendem Regen fast nicht passierbar ist.» [4]

1936 Vieh-Pämierung im Bezirk Hinwil am 6. Oktober. Zum ersten Mal sind an der Viehschau in Hinwil nur Tiere der Braunviehrasse prämiert worden. Fleckvieh muss in Pfäffikon oder Uster vorgeführt werden. [5]
1960 Viehprämierung am 5. April durchgeführt von der Landwirtschaftlichen Genossenschaft. 203 Tiere. Ein Zeitungsbericht hält fest: «Seitens der Viehzuchtgenossenschaft wird gewünscht, entweder zeitlich etwas früher beginnen zu können mit der Prämierung der Tiere oder dann einen vierten Experten zu ziehen, damit sich die Arbeit bei so vielen Tieren nicht zu lange hinzieht. Am Nachmittag wurden die Experten beansprucht für die Punktierung in den Wachten Betzholz, Wernetshausen und Oberorn, so dass die Herren vollgerüttelt Mass an Arbeit gehabt haben dürften.» [6]
1961 Bezirksviehschau Freitag 29. September. Die Zuchteber stehen beim Bahnhofplatz. [7]
1964 Bezirksviehschau Freitag 9. Oktober. Die Zuchteber werden nicht mehr beim Bahnhof, sondern beim Eisweiher ausgestellt. [8]
1966 Es findet eine Jubiläumsschau statt. Spenden erlauben es, Glocken als Wanderpreise zu vergeben. [1]
1967 An der Bezirksviehschau werden 500 Tiere gezeigt, davon 110 Stiere. Ihre Präsentation vor dem kantonalen Preisgericht ist obligatorisch. Vertreter des kantonalen Veterinäramts entscheiden über die Zuchtanerkennung, die darauf für ein Jahr gültig ist. Für die besten Exemplare erhalten die Besitzer Prämien von 100 bis 300 Franken. Bei den Kühen (maximal 80 Franken und Rindern 10 bis 30 Franken) sind die Prämien geringer. [9]
1968 Am Donnerstag 3. Oktober herrscht am Vormittag viel Betrieb auf dem Gemeindeplatz. 100 Stiere, 160 Rinder, 150 Kühe und 16 Eber werden gezeigt. Dieses Jahr ist das die grösste Auffuhr im Kanton. Experten von der Abteilung Veterinäramt der kantonalen Volkswirtschaftsdirektion nehmen ihre Aufgabe sehr ernst, wie es in einem Zeitungsbericht heisst. [10]
1972 Gemeindeviehprämierung am Donnerstag 2. November bei herrlichem Sonnenschein. «Wie an der der Ausstellung folgenden Preisverteilung erwähnt wurde, ist eine solche Viehschau das anschauliche Produkt einer zielbewussten Jahresarbeit der Bauern und legt Zeugnis ab für das Können der Viehzüchter. Eigentlich sollte die Viehprämierung noch viel mehr im Sinne des Tages der offenen Türe durchgeführt und veranschaulicht werden. An der Preisverteilung wurde übrigens eine Reihe Vorschläge gemacht. Vor allem wurde erwähnt, dass die Preisverteilung inskünftig in einem etwas gemütlicheren Rahmen abgehalten werden sollte, wobei auch die Frauen und Töchter nicht fehlen dürften» heisst es in einem Zeitungsbericht. [11]ZO 8.11. Die Bezirksviehschau findet am 5. Oktober statt. [12]
1974 Athlet, der letzte Stier der Genossenschaft, ist unfruchtbar. Er wird nicht ersetzt. [1]
weiter zu Viehschauen in Hinwil 1975–1999
Fotos
Bilder zu «Viehschauen in Hinwil 02 bis 1974»:
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Erste Viehschau auf dem Gemeindeplatz, 1925
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Viehschau Gemeindeplatz Hinwil, 1929
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Bezirksviehschau Gemeindeplatz Hinwil, 1967
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Regionale Leistungsschau, Gemeindeplatz Hinwil, 1968
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Egger, Walter (1991): Jubiläums-Bericht. 100 Jahre Viehzuchtgenossenschaft Hinwil. 18 Seiten A5.
- ↑ Regionalzeitung Der Freisinnige Nummer 113 vom 28. September 1900. Direktlink zum Artikel: zum Artikel
- ↑ Regionalzeitung Der Freisinnige, Ausgabe vom 9. März 1925, Seite 2 [Direktlink zum Artikel].
- ↑ 4,0 4,1 Feurer-Bodmer, Henri (1925): Chronik der Gemeinde Hinwil 1925. Archiv Ortsgeschichte Hinwil. 21 Seiten. Handschriftlicher Eintrag auf Seite 9.
- ↑ Regionalzeitung Der Freisinnige Nummer 241 vom 15. Oktober 1936. Direktlink zum Artikel: https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=ZOB19361015-02.2.13
- ↑ Gemeindechronik Hinwil 1960, Seite 53.
- ↑ Regionalzeitung Zürcher Oberländer, Ausgabe 17. Juli 1961.
- ↑ Regionalzeitung Zürcher Oberländer, Ausgabe 22. Juli 1964.
- ↑ Regionalzeitung Zürcher Oberländer, Ausgabe vom 9. Oktober 1967.
- ↑ Regionalzeitung Zürcher Oberländer, Ausgabe vom 4. Oktober 1968.
- ↑ Regionalzeitung Zürcher Oberländer, Ausgabe vom 8. November 1975.
- ↑ Regionalzeitung Zürcher Oberländer, Ausgabe vom 30. Mai 1975.