Rüegg, Ernst Georg (1883–1948)

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Rüegg, Ernst Georg (1883–1948)

Portrait von Rüegg, Ernst Georg (1883–1948)
Portrait von Ernst Georg Rüegg (Selbstbildnis 1925)

Vor­name: Ernst Georg
Nach­name: Rüegg
Ge­schlecht: männlich
Geburts­datum: 21. August 1883
Geburts­ort: Milano
Todes­datum: 20. April 1948
Todes­ort: Männedorf
Beruf: Kunstmaler
Religion: evangelisch-reformiert
Nachlass: Ortsmuseum Hinwil
VIAF: Kennung des Eintrags zur Person im „Virtual International Authority File (VIAF)“. 25669684
HLS: Kennung des Eintrags zur Person im „Historischen Lexikon der Schweiz (HLS)“. 022614
GND: Kennung des Eintrags zur Person in der „Gemeinsamen Normdatei (GND)“. 128961554
Wikidata: Kennung des Eintrags zur Person bei „Wikidata“. Q47522955

Ernst Georg Rüegg (geb. 21. August 1883 in Milano; gest. 20. April 1948 in Männedorf). Ernst Georg Rüegg war ein Kunstmaler, Aquarellist, Zeichner, Radierer und Dichter. Er verbrachte Teile seiner letzten Lebensjahre in Hinwil. Teile seines künstlerischen Nachlasses befinden sich in der Sammlung des Ortsmuseums Hinwil.



Leben

Villa von Ernst Georg und Irène Rüegg an der Kemptnerstrasse 8 in Hinwil

1883 Ernst Georg Rüegg kommt in Milano zur Welt. Seine Eltern, Emil Gustav Rüegg und Karoline Rüegg-Vaterlaus, stammen aus dem Kanton Zürich und sind als Seidenindustrielle in Norditalien tätig.[1]

1899–1901 Lehre in der Rohseidenfabrik Landolt & Cie. in Zürich.[2]

1901–1904 Besuch der Kunstgewerbeschule in Zürich.[3]

1907 Rüegg heiratet Maria Wäckerlin. Das junge Paar lässt sich in Rheinsfelden-Zweidlen bei Glattfelden nieder. Das Zürcher Unterland und der Kanton Schaffhausen werden zu seiner eigentlichen Heimat, die er in seinen Landschaftsgemälden und Zeichnungen immer wieder festhält.[4]

1909 Umzug nach Zürich, wo Rüegg an der Stadlerschen Privatschule Landschaftszeichnen und Radieren unterrichtet.[5]

1920er-Jahre Ausgedehnte Europareisen nach Italien, Frankreich und Grossbritannien, die Rüegg auch künstlerisch festhält.[6]

1939 Rüegg erhält den Auftrag für ein monumentales Wandgemälde für die Landesausstellung 1939. Das 67 Meter lange Tempera-Gemälde stellt das Thema «Das Jahr des Bauern» dar. Die Entwürfe verwertet er drei Jahre später als Kinderbuch.[7]

1940 Tod der Ehefrau und Heirat des Sohnes Ernst Rüegg.[8]

1942 Rüegg heiratet in zweiter Ehe die Ärztin Dr. Irène Marton von der Klinik Hohenegg in Meilen und zieht mit ihr auf das Klinikgelände.[9]

1944 Im Herbst erwirbt Rüegg die Villa Kemptnerstrasse 8 in Hinwil und bewohnt sie an Wochenenden und in den Ferien mit seiner Frau. Er widmet sich weiterhin der Landschaftsmalerei, ohne aber die Umgebung von Hinwil zu dokumentieren.[10]

1948 Rüegg erkrankt überraschend schwer und verstirbt nach einer Operation im Kreisspital Männedorf.[11]

Galerie

Publikationen

Unterlagen im Schaulager Hinwil

  • Dossier mit Originaldokumenten
  • Zeichnungen und Gemälde

Literatur

Einzelnachweise

  1. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 5–6.
  2. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 9.
  3. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 11.
  4. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 12–19.
  5. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 19.
  6. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 25.
  7. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 29.
  8. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 30.
  9. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 31.
  10. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 31.
  11. Corrodi, Paul: Ernst Georg Rüegg. 1883–1948. Zürich 1949 Zürcher Kunstgesellschaft (Neujahrsblatt 1949), S. 32.

Gedichtbeispiel

Wie dort die Sonne

Frühjahr 1910

Wie dort die Sonne
des Tages müde, sich zur Ruhe legt
so gehet
müde auch, mein Tagwerk schlafen
und des Abends wohl gedenk ich dann
da ich vom Dorfe schied. –
Wann es das letztemal gewesen
dass Deiner Augen Leuchten
mich froh gemacht –
ich weiss es nimmer!
An jenem Abend sah ich Dich im Feld
im weiten Feld, von deiner Arbeit
aufblicken dann und nach mir schauen
und lange noch, lange sah ich Dich dann stehn –
so, wie ein Baum in offner Ebne steht
und dessen grader Wuchs noch lang
im Rücken uns, sich von dem Himmel hebet
und dessen Bild
noch lange uns begleitet. –
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