W. und K. Buchmann, Mühle Hinwil

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Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Wasserkraft ausschliesslich für Mühlen und Sägereien genutzt. So auch am Wildbach, wo Jakob Hotz gleich beides betrieb. An der alten Ringwilerstrasse zugewandten Seite stand die Sägerei, rechts davon die Mühle und dazwischen zwei Wasserräder.


Vorgeschichte

1857 Die Nachfolger von Jakob Hotz, Müllers Erben bekommen die Bewilligung, den zwischen der Zwirnerei im Tobel Hinwil und der Mühle gelegenen Weiher zu vergrössern. Dieses Vorhaben wird erst viel später, im Jahr 1916, ausgeführt. [1]

1861 Der Miterbe Jakob Hotz, alt Kantonsrat, übernimmt den Gewerbebetrieb. Er baut ein Wasserradhaus, rückversetzt zum bereits bestehenden Wasserrad, welches aus baulichen und technischen Gründen beibehalten wird. [1]

1889 Verkauf des Betriebes an August Knecht. [1]

1899 Das Sägereigebäude wird abgebrochen. An dessen Stelle wird ein Werkstattgebäude für den Betrieb einer Bohrerschmiede eingerichtet. [1]

1911 Anfang Februar zerstört ein Brand das Mühlegebäude. Der Wiederaufbau wird sofort in Angriff genommen. [1]

1916 Zur Verbesserung der Wasserkraftnutzung wird der zwischen der Zwirnerei und der Mühle gelegene Weiher vergrössert. [1]

Chronologie

1923 Neuer Eigentümer wird Ernst Buchmann. Die Mühle wird als Backmehl-, Weissmais- und Futterwarenmühle betrieben. [1]

1927 Ernst Buchmann kauft das vom ehemaligen Elektrizitätswerk Hinwil an der Tobelstrasse 25 erstellte Kleinkraftwerk im Tobel. [1]

1949 bis 1968 erfolgt unter der Betriebsführung der beiden Söhne von Ernst Buchmann, Kurt und Willi Buchmann, unter dem neuen Namen Mühle Hinwil, W. und K. Buchmann, der Ausbau zu einer weitgehend automatisierten Müllerei.[2]

1971 Nach dem tödlichen Autounfall von Willi Buchmann übernimmt Kurt Buchmann die alleinige Führung der Mühle Hinwil bis Ende 1971.[2]

1972 Wegen der Jahrtausend–Hochwassergefahr macht der Kanton Kurt Buchmann die Auflage, den Staudamm des Ringwiler Weihers zu erhöhen und zu verstärken. Bei einem Dammbruch würde Hinwil massiv überschwemmt werden. Die Kosten belaufen sich auf knapp Fr. 100 000.-. Diese Investition ist dem Mühlebesitzer zu gross. Darum überlässt er dem Kanton, bzw. dem Naturschutz den Weiher für einen symbolischen Betrag von Fr. 1 000.-. Mit diesem Geld findet für den Fischerverein Wildbach ein Festessen statt. [2]

1972 Kurt Buchmann verkauft die Mühle, mit allen Liegenschaften darum herum an die Firma Roco Conserven Rorschach, welche nur noch Hundefutter produziert. Kurt Buchmann amtet noch für 4 Jahre als Direktor der neuen Firma AG für Tiernahrung. [2]

1976 Kurt Buchmann beendet seine Arbeit in der Direktion der AG für Tiernahrung.[2]

1976 Die Firma Roco Conserven Rorschach trennt sich von der Sparte Tiernahrung. Der Verkauf aller Produktelizenzen an die Konservenfabrik Hero Lenzburg wird Tatsache.[2]

1978 Für die Liegenschaften der ehemaligen Mühle Hinwil findet die Roco Conserven AG einen Käufer. Es ist die Firma Team-Form AG (Franz Hero) im Tobel Hinwil. Die Bauten werden anschliessend von verschiedenen Gewerbebetrieben und zu Wohnzwecken genutzt. In den stillgelegten Silos der Mühle erstellt die Team Form AG unter der Leitung von Franz Hero Wohnraum. [2]

Siehe auch

Weblink

https://teamform.ch/ aufgerufen am 14.11.2025

Fotos

Bilder zu «W. und K. Buchmann, Mühle Hinwil»:

Unterlagen im Archiv Ortsgeschichte

  • Dokumentenarchiv: Dossier Firma Buchmann Mühle
  • Vom Wildbach angetrieben, Broschüre von W. Schefer-Gujer, Juli 2007

Karte

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Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Schefer-Gujer, Werner: (2009) Vom Wildbach angetrieben. Illustrierte Broschüre, erhältlich im Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Rolf Buchmann, Sohn von Kurt Buchmann, mündliche Informationen vom 14. November 2025.
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