Züst, Katharina (1918–2006)
Züst, Katharina (1918–2006) | |
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Vorname: | Katharina |
Nachname: | Züst |
Allianzname: | Feller |
Geschlecht: | weiblich |
Geburtsdatum: | 19. Januar 1918 |
Geburtsort: | Horgen |
Todesdatum: | 21. April 2006 |
Todesort: | Hombrechtikon |
Beruf: | Handweberin, Bäuerin, Gärtnerin, biologisch Gärtnern |
Katharina Züst (geb. 19. Januar 1918 in Horgen; gest. 21. April 2006 in Hombrechtikon). Katharina Züst aus Wernethausen, ausgebildete Handweberin, bewohnte und bearbeitete den Hof Looren am Südhang des Bachtels. Der Biologische Landbau lag ihr am Herzen.
Leben
1918 Katharina Züst-Feller wird am 19. Januar geboren und wächst als zweite Tochter von Adolf und Emma Feller-Richi in Horgen am Zürichsee auf. Der Vater betreibt eine Fabrik für elektrische Apparate. Nach der obligatorischen Schulzeit besucht sie die Töchterschule Zürich und lernt während eines Schulausflugs mit Professor Emil Egli erstmals den Bachtel kennen. Das Haus- und Landwirtschaftsjahr auf dem Plantahof in Canova (Graubünden) erweckt ihre Freude an der Natur und ihr Interesse an der Arbeit mit der Erde. In der welschen Schweiz besucht sie danach eine Gartenbau-Schule und in England folgt ein Sprachaufenthalt, kombiniert mit Arbeit in der Landwirtschaft. Bevor sie in die Schweiz zurückkehrt, bildet sie sich zur Handweberin aus und ergänzt ihr Wissen an der Kunstgewerbeschule Zürich. [1]
Familie
1939 Während der Landesausstellung lernt Katharina Feller ihren späteren Gatten, den Verleger und Leiter der Landi-Buchhandlung, Albert Züst, kennen.
1941 In ihrer Ehe kommen zwischen 1942 und 1949 sechs Kinder zur Welt, drei Mädchen und drei Knaben. Katharina Züst arbeitet in ihrem Zuhause in Bümpliz auf dem Handwebstuhl und es entstehen wunderschöne Stoffe aus Wolle, Leinen und Baumwolle. Selbst gefärbte Materialien verarbeitet sie zu Wolldecken, Kleider- und Haushaltstoffen. In dieser Zeit führt ihr Ehemann seinen Verlag weiter.[1]
Arbeit
1950 Von 1950 bis 1955 bewirtschaftet die Familie den gepachteten, 80 Hektar grossen Hof Heimenstein bei Winterthur. Die Familie und der Gutshaushalt mit 15 Personen wird von Katharina Züst zusammen mit Hilfspersonen betreut. Da der Heimenstein nicht übernommen werden kann, erwirbt das Ehepaar Züst den Hof Looren am Südhang des Bachtels. Die Familie wohnt anfänglich im ehemaligen Stickerhaus im Spiegelberg, danach bezieht sie das neue Wohnhaus auf dem Hof Looren. Hier finden sowohl der Verlag des Ehemannes als auch die Webstühle von Katharina Züst genügend Platz. Ab jetzt steht für Katharina Züst die Besorgung und Pflege des Gartens im Vordergrund. Neben der Milchwirtschaft gibt es in den Selbstversorgergärten viel zu tun.
1973 Nach dem Tod von Albert Züst wendet sich Katharina Züst vermehrt dem Garten zu.[1]
Biologischer Landbau
1978 Noch bevor das Bio-Gemüse in aller Munde ist, gründet die passionierte Gärtnerin die Regionalgruppe Zürcher Oberland der Schweizerischen Gesellschaft für biologischen Landbau. Sie organisiert Zusammenkünfte, Vorträge, Garten- und Kochkurse.[1]
Nachlass
2001 übersiedelt Katharina Züst ins Altersheim Sonnengarten in Hombrechtikon, wo sie am 21. April 2006 stirbt. In ihrem Nachlass lebt ihr Gedankengut weiter. Das Bauernhaus Tarn in Wernetshausen ist bereits 1996 an die Stiftung Landwirtschaft und Behinderte übergeben worden. Auf dem Hof Looren ist eine vielfältige biologisch-dynamische Bewirtschaftung gesichert, und das Wohnhaus dient heute als Übersetzerhaus für Literatur-Übersetzer aus aller Welt.[1]