Ortsgeschichte Hinwil: Restauration (1815–1830)

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Hinwil in diesem Zeitabschnitt

Nachdem Napoleon 1815 den Krieg verloren hatte, wurden die alten Zustände weitgehend wiederhergestellt – auch in Hinwil. Die vier Dörfer Hinwil, Ringwil, Wernetshausen und Hadlikon waren kaum bereit, auf alte Privilegien zu verzichten. Die alten Dorfgenossenschaften bestanden in Form der Zivilgemeinden weiter. Diese nahmen die wichtigen Aufgaben wahr. Es gab nach wie vor zwei Klassen von Bürgern: Die Dorfgenossen mit Nutzungsrechten an der Allmend und die rechtlich benachteiligten Hintersässen.[1]

Eine Neuerung von 1798 blieb jedoch bestehen: Die politische Gemeinde. Sie verfügte jedoch über keine eigenen Geldmittel und beschränkte sich auf Kontrollfunktionen. Die Zahl der Gemeinderäte wurde von elf auf sieben reduziert – einen pro Wacht.[1]

Ein leistungsfähiges Strassennetz bildete eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der Wirtschaft. In dieser Zeit wurden Strassen zum grossen Teil durch die Bevölkerung in Fronarbeit erstellt. Beim Bau von Verbindungsstrassen gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen den Wachten nicht immer einfach. Die Bossiker wünschten sich eine direkte Verbindung zur Kirche. Die Hinwiler zeigten sich anfänglich nicht interessiert, diese Strasse auf ihrem Gebiet zu erstellen.[1]

Jahre und Ereignisse

1816 Ein Ausbruch des Vulkans Tambora in Indonesien im Jahr 1815 wirkt sich auch auf das Wetter in Europa aus. Im Jahr ohne Sommer herrschen Hunger und Teuerung. Die Krise dauert bis 1817 an. Siehe dazu auch Die Hungerkrise von 1816/17.

1820 Die sieben Hinwiler Wachten beschliessen die Freizügigkeit ihrer Kirchenbürger von einer Wacht in die andere. Allerdings ist die Suche nach einer Wohnung schwierig.[1]

1827 Die grosse Glocke der (reformierten) Kirche weist einen Sprung auf. Darum wird ein neues Geläut aus vier Glocken bestellt und installiert. Die alten Glocken können als Schmelzmaterial verwendet werden. [2]

1828 Die gemeinnützige Gesellschaft und die Sparkasse des Bezirkes Hinwil werden gegründet.[3]

1829 Das erste Schulhaus in Hadlikon wird erstellt.[3]

1830 Eine fünfte Kirchenglocke wird in Konstanz gegossen.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Brühlmeier, Markus (1995): Hinwil. Alltag, Wirtschaft und soziales Leben von 745 bis 1995. © Gemeinde Hinwil/Markus Brühlmeier. Buchverlag Druckerei Wetzikon AG. 320 Seiten. Informationen im Zusammenhang mit diesem Zeitabschnitt finden sich dort unter anderem auf folgenden Seiten: 154–157
  • Amacher, Ernst (1960): Saat der Freiheit. Geschichtliche Erzählung. Verlag Th. Gut & Co., Stäfa und Zürich. 452 Seiten.

Fotos

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Brühlmeier, Markus (1995): Hinwil. Alltag, Wirtschaft und soziales Leben von 745 bis 1995. © Gemeinde Hinwil/Markus Brühlmeier. Buchverlag Druckerei Wetzikon AG. 320 Seiten.
  2. Glaettli, K. W.: Die Glocken der reformierten Kirche Hinwil, in: Jahrheft der Antiquarischen Gesellschaft Hinwil 26, 1953, S. 8-12.
  3. 3,0 3,1 Schader, Basil (ca. 1980): Daten. Chronologische Zusammenstellung von Ereignissen in Hinwil. 6 Seiten A4. Archiv Ortsgeschichte Hinwil.
  4. Fietz, Hermann: Die Kunstdenkmäler der Schweiz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II, Basel 1943, S. 205.
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